Im April begeisterte Gerd J. Pohl mit seinem Figurentheater das Publikum in der Meys Fabrik in Hennef. Nun kehrt er am 20. Oktober zurück, um ein Versprechen einzulösen: Damals musste eine Kindervorstellung entfallen, die er jetzt mit einem besonderen Gastspiel nachholt. Auf die jungen Zuschauer ab 3 Jahren wartet das Stück „Kasper und das Schlossgespenst“, während für die Erwachsenen eine faszinierende Adaption von Goethes „Faust“ im Figurentheater-Format auf dem Programm steht.
In „Kasper und das Schlossgespenst“ begleitet das Publikum den allseits beliebten Kasper auf ein Abenteuer, das in einem alten Schloss beginnt. Nach einer langen Wanderung ist Kasper erschöpft und sucht dort Zuflucht für die Nacht. Doch das Schloss ist nicht so verlassen, wie es scheint: Um Mitternacht erscheint das Schlossgespenst Eusebius, das Kasper mit seinen Spukereien den Schlaf raubt. Doch hinter den harmlosen Schabernacken steckt ein tiefes Bedürfnis – Eusebius möchte von seinem Dasein als Gespenst erlöst werden. Mit viel Charme und Einfühlungsvermögen erzählt Gerd J. Pohl diese Geschichte, wobei er historische Hand- und Stabfiguren verwendet und die Kinder aktiv in das Geschehen einbindet. Pohl, der auf 40 Jahre Bühnenerfahrung zurückblickt, hat nicht nur die Puppenspielreihe im Haus der Springmaus in Bonn begründet, sondern leitet seit 15 Jahren auch sein eigenes Theater in Bergisch Gladbach.
Nach dem Kinderstück erwartet die Erwachsenen ein besonderes Highlight: Gerd J. Pohls Adaption von Goethes „Faust“. Die Figur Faust, basierend auf der historischen Person Johannes Georg Faust, fasziniert seit Jahrhunderten durch ihre Mischung aus Wissenschaft, Magie und dem Pakt mit dem Teufel. Schon zu Lebzeiten machte Faust durch seine alchemistischen und astrologischen Fähigkeiten auf sich aufmerksam, was ihm den Ruf eines Zauberers einbrachte. In Pohls Inszenierung, die 1995 in Bonn Premiere feierte, wird dieser Klassiker des deutschen Theaters frech und mit viel Humor auf die Puppenbühne gebracht.
Diese Interpretation orientiert sich an alten Vorlagen, wurde jedoch von Pohl in einer modernen, zugänglichen Sprache inszeniert. Die Verbindung von traditioneller Figurentheaterkunst mit den tiefen Themen des Faust-Stoffes macht Pohls Aufführung zu einem besonderen Erlebnis, das auch heute noch Zuschauer jeden Alters begeistert.
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