Mit viel persönlichem Engagement besang die Uraïnerin Elvira Simon in ihrer eigenen Sprache ihr Heimatland und den Mut der Soldaten aus ihrer Heimat. Elvira Simon, die aus Mariupol stammt, hat in Cherson Gesang studiert und kam kurz nach dem Beginn des Krieges in der Ukraïne mit ihren beiden Kindern nach Hennef. Auf der Bühne des 3. Vielfalt-Festes nahm sie mit ihrer ausdrucksstarken und emotionsvollen Stimme die Zuhörer mit in die Welt ihrer heimischen Volkslieder.

Kraftvoll und Bestimmt, ohne je in die Gefahr zu kommen, die Themen ihrer Lieder mit Pathos aufzuladen, lies sie das Publikum an ihren Gefühlen und dem Stolz auf ihre Heimat teilhaben. Mit ihrer ausdrucksstarken und ausgewogenen Stimme interpretierte sie dann auch den „Earth Song“ von Michel Jackson in dem die schmerzhafte Frage gestellt wird, ob wir uns bewusst machen, was die Kriege mit unseren Kindern und unserem Planeten anrichten.

Die Folgen der Kriege in unserer Nachbarschaft wurden auch durch den Auftritt des Syrien-stämmigen Rappers MC Omar erfahrbar. Mit atemberaubendem Dubbletime rappte er in arabischer Sprache. Seine Rapps komponiert MC Omar selbst mit Texten in arabischer und deutscher Sprache und schafft damit vor dem Hintergrund seiner eigenen Geschichte einen einzigartigen Mix. Einer seiner Titel war seiner Liebe, die er hier gefunden hat gewidmet und, wie er in seiner Anmoderation sagte, ein Geschenk an sie. In seinem beeindruckenden Vortrag riss er auch die Zuhörer mit, für die Rapp nicht zum Selbstverständnis gehört. Seine kraftvollle und emotinale Musik stimmte das Publikum auf einen vielfältigen Tag auf dem Stadtsoldatenplatz ein.

Mit eindrücklicher Virtuosität auf der Langhalslaute Saz spielte Ozan Hos klassische Stücke aus dem Repertoire der traditionellen türkischen Musik. Der Preisträger des Wettbewerbs „Jugend musiziert“, der in seiner Kategorie 2013 den ersten Platz belegte, gestand vor seinem Auftritt sein Lampenfieber, da er, wie er sagte, „schon lange aus der Übung“ sei. Seine hinreißende Musikalität stand dann aber im Gegensatz zu seiner Nervosität, so dass aus dem Publikum die Forderung nach einem zweiten Auftritt im Programm gestellt wurde. Kleine Unschärfen im Vortrag wurden spielend durch die beeindruckende Fingerfertigkeit auf der Saz und den wandelbaren Vortrag im Spiel überdeckt. So überwog bei den Zuhörern der Eindruck eines höchst emotionalen Vortrags, der einen fesselnden Eindruck von einer ungewohnte Klangwelt bot.

Ebenso virtuos trat das Trio um Ahmed Jada an der  Kurzhalslaute Oud mit seine Mitmusikern Sharif Keek, E-Gitarre und Hikmat Keek, Keyboard, auf. Auch diese drei Musiker stammen aus der syrischen Stadt Latakia. Ahmed Jada, Hikmat und Sharif Keek spielten traditionelle Musik aus ihrer syrischen Heimat. In ihrem unglaublich dynamischen und vorantreibenden Vortrag gingen die Titel nahtlos in einander über. Mit der Oud im Zentrum ihrer Musik entführte das Trio die Zuhörer in eine musikalische Welt, die sich elementar von den europäischen Gewohnheiten unterscheidet.

Die orientalische Atmosphäre des Vielfalt-Festes wurde von den Bauchtänzerinnen Ricarda Heller und Norani Sahhaéla unterstrichen, die mit dem Bauchtanz des Duos „Phantasia Orientica“ auf der Bühne und zwischen den Besucherinnen und Besuchern des Vielfalt-Festes einen Rahmen für die Musik des Tages boten.

Mit schottischer Bagpipe-Musik zeigte Peter McCoogan, dass auch „kölsches Musikgut“ manchmal auf Vorlagen beruht, die einen für manche unerwarteten Ursprung besitzen. The Walking Mac, Peter Mac Coogan, „Pipe Major der Gable-Mountain-Highlanders aus dem Oberberbergischen“ spielte auf seinem Dudelsack untger anderen die traditionellen Stücke „Loch Lomond“ und „Highland Cathedral“, die für die FC-Hymne und den Titel „Du bes die Stadt“ der Black Fööss als Inspiration und Vorlage dienten.