Der 9. November bescherte den Musikinteressierten einen Abend mit einem bemerkenswerten Jazz-Ereignis in Hennef: Markus Reinhardt und sein Ensemble traten an diesem Abend in der Meys-Fabrik mit virtuosem Zigeuner-Jazz vor das Publikum. Bereits seit zwei Jahren geplant, war dieses Konzert ein Aufbruch nach der erzwungenen Corona-Pause. Ermöglicht wurde das Konzert durch die Zusammenarbeit und maßgebliche Unterstützung des Kulturamts der Stadt Hennef.Doppelklicken
Jazz vom Feinsten
Das Markus Reinhardt Ensemble
in der Meys Fabrik.
Der 9. November ist ein Tag, an dem vieler Ereignisse gedacht wird, die in der deutschen Geschichte von besonderer Bedeutung gewesen sind. Ein Gedenken an diesem Tag gilt dem Beginn der Verfolgung und Ermordung der Sinti und Roma. So war es kein Zufall, dass dieses Datum für einen Abend mit Zigeuner-Jazz der Kombo von Markus Reinhardt ausgewählt wurde. An diesem Abend begrüßte Markus Reinhardt das Publikum in der Meys-Fabrik mit dem Satz „Wir freuen uns hier sein zu können“, ein Satz, der vor dem Hintergrund des Datums eine doppelte Wendung bekam.
Mit Janko Wiegand, der die Rythmusgitarre spielte, dem Ungan Zoltán Pyzky und Smeili Adler, die beide Sologitarre spielten und Albrecht Jungeli am Kontrabass versammelte der Geiger Markus Reinhardt Musiker, die auf ihren Instrumenten zu den besten ihres Fachs gehören. Gemeinsam boten die fünf Jazz auf höchstem Niveau. Dabei ist besonders bemerkenswert, dass sie die Musik von Kindesbeinen durch Nachahmen und gemeinsames Musizieren erlernt haben, ohne Noten zu studieren. Mit Janko Wiegand verbrachte er seine frühen Jahre gemeinsam auf einem Platz in Köln, auf dem sie lebten. Markus Reinhardt ist Großneffe der legendären Jazzgröße Django Reinhardt, der selbst weltberühmt zu den bedeutendsten Gitarristen im Jazz des 20. Jahrhunderts zählt. Von ihm erlernte er die musikalische Tradition seiner Vorfahren.
Der Musik der Gruppe ist eine unglaubliche Dynamik und Präzision im gemeinsamen Spiel eigen, die an einen ständigen Dialog der einzelnen Musiker denken lässt. Mit exakten Phrasierungen und dem Herausarbeiten der klanglichen Details legte Markus Reinhardt auf der Geige die Grundlage, auf der sich seine Mitmusiker in der Interpretation der Stücke entfalten konnten. Janko Wiegand fasste die Interpretationen der Stücke mit seiner Rhythmusgitarre in bemerkenswerter Weise zusammen und bewies, dass er in seiner Besetzung zu den besten im Jazz gehört. Mit mitreißenden Soli bewiesen die einzelnen Musiker ihr Können.
Jungeli Albrecht spielte seine Soli auf dem Bass mit einer Brillanz und Selbstverständlichkeit, die an das Können von Jazzgröten wie Charles Mingus erinnerte. Zoltan Pyzky spielte auf der Gitarre mit höchster Präzision und Ruhe, die die virtuose Schnelligkeit seines Gitarrenspiels zur Selbstverständlichkeit erhob. Ebenso erfahren wirkten die Soli von Smeily Adler auf der Gitarre, der mit seinen 27 Jahren eine unglaubliche Reife in der Beherrschung seines Instruments bewies.
Ursprünglich war geplant, das Konzert im Rahmen einer Kultur- und Kunstaktion stattfinden zu lassen, die den Marsch der Zigeuner, die aus den Vernichtungslagern der Nationalsozialisten befreit worden waren, nachzeichnet. Der Kulturverein hofft, dass diese Aktion, die von Markus Reinhardt gestartet wurde, in naher Zukunft in Hennef Station machen kann.
Das Markus Reinhardt Ensemble.
Markus Reinhardt
Violine
Violine
Janko Wiegand
Rhythmusgitarre
Soltan Pyzky
Sologitarre
Smeili Adler
Sologitarre
Jungeli Albrecht
Kontrabass
Setliste.
1. Traditionelles Stück
2. Djangologie (Django Reinhardt)
3. Minor Swing (Django Reinhardt)
4. Webster (Django Reinhardt)
5. Meditation (Antonio Carlos Jobim)
6. Traditionelle Zigeuner Musik
7. Minorwa de men Rewes (Django Reinhardt)
8. Tangerine (Gaskil)
2. Djangologie (Django Reinhardt)
3. Minor Swing (Django Reinhardt)
4. Webster (Django Reinhardt)
5. Meditation (Antonio Carlos Jobim)
6. Traditionelle Zigeuner Musik
7. Minorwa de men Rewes (Django Reinhardt)
8. Tangerine (Gaskil)
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