Dass Lyrik und Kurzprosa auch heute noch begeistern können, zeigte einmal mehr der Poetry Slam des Kulturvereins Hennef. Der Saal im „JaJa“ war wieder rappelvoll, als der Vorsitzende Gerald Steinmetz die Gäste zur vierten Ausgabe dieses modernen Dichterwettstreites begrüßte. Bei einem PoetrySlam tragen die Teilnehmer kurze Texte vor, die von einer Publikumsjury bewertet werden. Die Moderation des Abends übernahm wieder der landesweit bekannte Slammer Quichotte. Viele Teilnehmer standen jedoch zum ersten Mal mit ihren Werken auf der Bühne, sodass die Zettel hinter dem Mikrofonständer merklich zitterten. Umso begeisterter wurde jeder der neun Auftritte vom Publikum mit Applaus belohnt. Die meisten jungen Poeten hatten zuvor an einem Schreibworkshop mit Quichotte teilgenommen. Mit der Traumnote von 50 Punkten konnte sich Rebecca Gerstner mit ihrem Text „Dinge, die ich hasse“ gegen die Konkurrenz durchsetzen und gewann den „Hennefer Griffel“. „Jeder, der schon mal den Anfang einer Tesafilmrolle verloren hat, weiß was Hass ist“, erklärte die Gymnasiastin in ihrem Gewinnertext ein bekanntes Gefühl. Der zweite Platz ging an Mattis Pinner, der ein leidenschaftliches Plädoyer gegen den immer gleichen Lauf der Gewohnheit hielt. Mit einem Text über die Kriegs- und Fluchterlebnisse seiner Urgroßmutter sicherte sich Maurice Gangl den dritten Platz des Abends. Neben den Hennefer Nachwuchspoeten trat der Profislammer Julius Esser „außer Konkurrenz“ auf und machte sich Gedanken über seine Gedanken. Gerald Steinmetz bedankte sich bei allen Slammern und Helfern, besonders bei Irene und Rolf Stratmann für die gelungene Organisation des Abends.
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